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Organisation eines Pensionspferde-Reitstalls durch den Betreiber

Diskutiere Organisation eines Pensionspferde-Reitstalls durch den Betreiber im Haltung und Pflege Forum; Ich beneide dich für diese Vielzahl unterschiedlicher Haltungskonzepte in deiner Nähe. Es ist eine Art Dreieck mit etwa 25-30 km je Seite, und in...

  1. KleinElli

    KleinElli Bekanntes Mitglied

    Es ist eine Art Dreieck mit etwa 25-30 km je Seite, und in diesem Bereich stehen (angeblich) über 1500 Pferde… keine Ahnung, ob die Zahl stimmt, ob das übertrieben ist oder ob es sogar noch mehr sind - jedenfalls scheint sich die Gegend für die Pferdehaltung zu eignen, und ist dicht genug an der Metropole, dass es auch für Stadtbewohner zeitlich gut machbar ist, sein Pferd hier stehen zu haben.
     
  2. Lilith79

    Lilith79 Bekanntes Mitglied

    Hier gibts auch unglaublich viele Ställe auf einem kleinen Fleck, weil hier einfach der ländliche Speckgürtel außerhalb von Stuttgart ist, also da wohnen die Leute, die in Stuttgart arbeiten, viel Geld haben, aber nicht in der extrem verdichteten Region mit S-Bahn Anschluss wohnen, und quasi jeder Stall der in meiner Kindheit noch eine Landwirtschaft mit Kühen war ist inzwischen zu einem Pensionsstall umgeändert worden (jetzt gerne zusätzlich oder stattdessen auch noch eine Alpakafarm, das hat es auch unglaublich viele hier, dafür dass man damit ja nur Spaziergänge anbietet). Ich würde sagen jedes Dorf hier hat im Durchschnitt 2 Reitställe.

    Deswegen haben die meisten davon allerdings finde ich auch zu wenig Weide, wobei es immer noch 100x besser ist als wenn man näher nach Stuttgart kommt, da gibts dann echt so typische Sportställe mit quasi gar keinem Auslauf, die dafür aber 600 Euro aufwärts kosten.

    Unser Stall hat wirklich überdurchschnittliche große Weiden, ist aber auch Wasserschutzgebiet, man darf nix bauen und groß verändern, deswegen ist das seit 40 Jahren alles gleich. Mein Rehepony hat ironischerweise eine größere Weide zur Verfügung als die meisten gesunden Pferde in anderen Ställen, auch wenn sie nicht lange drauf darf, freue ich mich, dass es dann wenigstens mit viel Platz ist.
     
  3. Kigali

    Kigali Sternchenreiter Mitarbeiter

    WOW, hast Du schon mal einen Stall geführt?
    Zäune gezogen, täglich kontrolliert? Geilstellen gemäht, abgeäppelt, Weidepflege betrieben? Täglich die Pferde kontrolliert?
    Ich kann dir sagen, reine Boxenhaltung ist deutlich weniger arbeit.

    Ganz allgemein, ich bin froh, das sich die "normalen Haltungsbedingungen" der 1970 / 80 / 90 Jahre geändert haben.
    Als ich anfing, war Ständerhaltung noch normal, 3x3 meter Boxen Luxus. Pferde wurden mit Hafer und Heu gefüttert. Ab und an gab es ne Rübe oder ein Stück hartes Brot oder einen Zuckerwürfel. Bie Boxen waren mit Stroh eingestreut, täglich wurde aufgestreut und Montags / Ruhetag wurde gemistet.
    Anweiden gab es nicht. Die Pferde wurden ab dem 1 Mai für eine Woche halbtags auf die Weiden gelassen, danach entweder Tag und Nacht oder bis ca 17 Uhr. Ab 01.10. war die Weidezeit beendet. Paddocks gab es nicht.
    Rentnerpferde oder "Luxuskrankheiten" gab es nicht. Die Pferde wurden schlicht nicht so alt und wenn es nicht gerade der 3 fache Olympiasieger war, wurde auch nicht groß behandelt.
    Konnte das Pferd nicht mehr gearbeitet werden, wie der Besitzer sich das vorstellte, wurde der Schlachter gerufen.
    Auf die Idee, einen anderen Sattel zu nutzen oder den vorhandenen anzupassen ist keiner gekommen. Im Gegenteil, so lange der Sattel nicht auseinanderfiel, wurde er für das Nachfolgerpferd genutzt.
    Ich erinnere mich noch gut, kann man eine Gerte von vorn unter den Sattel schieben, passt der.
    Heute ist sicherlich nicht alles Gold was glänzt und oftmals wäre weniger mehr, aber unterm Strich hat sich in den letzten 20 Jahren viel zum positiven verändert.
    Das heißt für einen Stallbetreiber, die zu den Gegebenheiten beste mögliche Haltungsform anbieten.
    Es heißt für den Pferdebesitzer, nicht nur hohe Erwartungen haben sondern diese auch bezahlen.
    Wie hier schon öfter erwähnt, Beispiel Heu. Heu ist teuer, gute Qualität (so Pilz und staubfrei wie möglich, unterschiedliche Gräser und Kräuter) kostet.
    Jeder Pferdehalter sollte mal genau ausrechnen, wie teuer der Lebensunterhalt seines Pferdes wirklich ist.
    Und dann mal überlegen, wie viel beim SB unterm Strich hängen bleibt. (Steuer, Versicherungen, Strom, Wasser, Sprit, Maschienen, Gebäude, Instandhaltungskosten..etc nicht vergessen) ganz nebenbei will und müssen die meisten SBs auch noch davon leben.
    Genau so sollte man als SB, immer im im Hinterkopf haben, das man ein Dienstleister ist, das man verantwortlich für Tierleben ist, das der Pferdebesitzer sein Tier liebt und viel Geld zahlt, damit es dem Tier gut geht.

    Meiner Meinung nach müssten beiden Seiten sich mit mehr Offenheit und Ehrlichkeit begegnen, Versprechungen halten und wenn dies nicht möglich ist, offen ansprechen.
    Unstimmigkeiten müssen besprochen werden und gemeinsam nach Lösungen gesucht werden.

    So lange es SB gibt, die denken Pferdeleute sind unwissende Deppen die froh sein sollen, das sie ihren Gaul in seinen Stall stellen dürfen und es PB gibt, die denken, sie finanzieren den SB ein Luxusleben für das der faule Sack sich kaum bewegt, so lange wird es unzufriedene SBs und PB geben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. Nov. 2023
    Kai Zen, Lagonda, Kitty Malone und 6 anderen gefällt das.
  4. KleinElli

    KleinElli Bekanntes Mitglied

    Wahr gesprochen.
    Dafür ein dickes, fettes „Gefällt mir“!
     
  5. terrorschaf

    terrorschaf Bekanntes Mitglied

    @Kigali. Du gehst davon aus dass man es gut macht, eben sich um die Weidepferde sorgsam kümmert. In Realität machen das aber sehr wenige. Da wird kein Zaun kontrolliert und nix ausgemäht. Die sind einfach 24h draussen aus den Augen aus dem Sinn.
     
    Elchhexe und Neinhorn gefällt das.
  6. KleinElli

    KleinElli Bekanntes Mitglied

    Oder die Kontrolle und die Arbeiten werden an die Einsteller übertragen.
    Dann wird das, je nachdem, wer dran ist, sorgfältig oder eben nicht gemacht.
    Und je nach handwerklichem Geschick ist der Zustand der Zäune entweder gut oder geht so…
    Alles schon erlebt.
     
  7. Kröti

    Kröti Bekanntes Mitglied

    Oder es sind Kontrollsysteme verbaut. Durch Kamera und Zaunwarnsystem fällt da schon ein bisschen was weg, wodurch es bei mir immer reicht, ein bis zwei mal pro Tag hinzufahren/gehen.
    Dann ist das gefühlt trotzdem weniger Arbeit als im Sommer.. sind aber halt auch nur 3 Pferde auf ~3h, bei der kleinen Koppel sah das anders aus.
     
  8. Gromit

    Gromit Punktetierbändiger

    Ich hatte mal einen SB, der hat sogar die Weiden offen gelassen, weil keine Lust nochmal vom Traktor abzusteigen!
    Die Pferde waren nur durch einen Absteckzaun (Weide wurde portionsweise weiter gesteckt) abgehalten und der hatte dann natürlich nicht mal mehr Strom drauf, weil ja hinten offen war.
    Also ehrlich, ich gebe keinem SB einen Vertrauensvorschuss. Schon mal gar nicht ehemaligen Landwirten, die auf Pferdehaltung umgestellt haben.
    Und auch die alten mit 40 Jahren Erfahrung, man kann es auch 40 Jahre eher schlecht als recht machen.
    Ja, SB müssen wirtschaftlich rechnen, genau deswegen wird aber oft dann als erstes an der Qualität, Menge an Heu gespart. Es wird schlechter gemistet, schmutziges Brunnenwasser getränkt usw. Das sind alles Dinge, die nicht so auffallen, man erbringt ja trotzdem noch die bezahlte Dienstleistung.
     
  9. Mirage

    Mirage Bekanntes Mitglied

    Dann sei froh, meine reagiert auf Luzerne extrem mit überhöhten Harn- und Nierenwerten. Und die bekam Zeit ihres Lebens nix besonderes außer Heu, Hafer und Mineralfutter.

    Habe ich durchaus mitbekommen, aber da ticken wir halt einfach unterschiedlich. Während Du wütend die Schnipplerin zamfalten würdest, wäre ich einfach nur entsetzt und würde sofort mögliche Hilfestellung leisten via Druckverband bzw. was halt sonst gerade in meinen Möglichkeiten stünde um dem Tier zu helfen. Und seien wir mal ehrlich. Die Schnipplerin würde ja just dann auch direkt feststellen, dass sie gerade richtig Sch... gebaut hat, da braucht man sie nicht noch drauf hinweisen.
     
  10. Kai Zen

    Kai Zen Aktives Mitglied

    Am Ende bleibt für mich doch nur das allgemeine Kommunikationsproblem (eben auch zwischen SB vs. PB wie bereits angesprochen), welches sich nach meinem Gefühl immer mehr verschärft hat. Alles sind schlau, keiner hört zu. Dogmatismus ist einfacher als ein offener Diskurs und ein freundlicher, respektvoller Umgang scheint oft zu anstrengend oder zeitraubend zu sein.

    Insofern sehe ich z.B. im vorigen Post zu

    insofern halte ich diese hypes wie "mein pferd hat eine haferallergie"uä schon für "neumodischen kram".

    den Ansatz zu Gedanken über feinere Diagnostik und vermehrter allergischer Reaktionen bei allen Lebewesen (invasive Pflanzen und Insekten) und Krebserkrankungen (Umwelteinflüsse, Funkfrequenzen etc.) gegenüber Überreaktionen zur Steigerung der eigene Bedeutung in unserem sonst weitgehend sorgenfreien Leben. Die aus unzutreffenden Verallgemeinerungen zum Dogmatismus erhobene Folgerung ist bequem und verhindert gleichzeitig jedwede konstruktive Gesprächsgestaltung. Bitte nicht falsch verstehen, ich unterstelle dies keinem von Euch beiden, sondern sehe einfach das Potential in einem Austausch. Dann könnte die Professionalität der SB (wenn vorhanden) verantwortungsvollen PB und den Pferden zum Vorteil gereichen. Umgekehrt kennen viele PB ihr Pferd und dessen individuellen Bedürfnisse doch besser als es einem äußeren Pauschalbild gerecht wäre.

    So haben wir in der Pferdeklinik den ersten Pfleger kurz auf das traumatische Vorleben unseres Pferdes hingewiesen und empfohlen in der Box zum Halftern höflich und respektvoll an sie heranzutreten. Naja, die schwafeln halt diese Tierhalter und jedes Tier ist was besonderes und wer hat schließlich die Erfahrung? Also zack Halfter vor und ran an den Gaul. Hui, die unwirsche Reaktion unserer Bonny hat er sofort verstanden. Natürlich war erfahren genug, sich sofort zu entspannen, das Halfter zu senken und sie freundlich anzusprechen. Was sie postwendend honorierte, sich umdrehte und den Kopf zum aufhalftern senkte. Geht doch, wenn man zuhört.
     
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